Stand: 28. August 2025
PayPal-Panne & Datenleak: Worauf KMUs jetzt achten sollten
Am vergangenen Wochenende kam es bei PayPal zu massiven Störungen im Zahlungsverkehr: Deutsche Banken – u. a. Sparkassen, DZ Bank und Bayerische Landesbank – stoppten zeitweise Lastschriften in Milliardenhöhe, nachdem PayPal-Sicherheitsfunktionen gestört waren. Laut Berichten summierten sich die blockierten Beträge auf über 10 Mrd. €; PayPal spricht von einer vorübergehenden Serviceunterbrechung und sieht das Problem inzwischen als behoben an.
Angebliches PayPal-Datenleck
Mitte August machte zusätzlich die Meldung die Runde, ein Akteur mit dem Alias „Chucky_BF“ biete in einem Untergrundforum 15,8 Millionen PayPal-Zugangsdaten inklusive Passwörtern im Klartext an. Sicherheitsexperten relativierten jedoch rasch: Die Daten stammen sehr wahrscheinlich nicht direkt von PayPal-Servern, sondern wurden über Phishing, Info-Stealer-Malware oder Credential-Stuffing eingesammelt. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt gilt: Wer Passwörter wiederverwendet, erhöht sein Risiko massiv.
Serviceunterbrechung & Zahlungsausfälle
PayPal teilte mit, dass es ab dem 16. August 2025 zu einer vorübergehenden Serviceunterbrechung kam, die „fehlgeschlagene Banktransaktionen“ für einige Konten zur Folge gehabt haben könnte; das Problem sei behoben. Parallel dazu berichteten Medien, dass das Sicherheitssystem bei PayPal ausgefallen sei und Banken daher Lastschriften in Milliardenhöhe stoppten. Für Kundinnen und Kunden einzelner Institute waren die Beeinträchtigungen am Montag, 25.08.2025 zeitweise spürbar (keine PayPal-Zahlungen).
Auswirkungen auf KMUs – nüchtern betrachtet
- Liquiditätsrisiko: Ausfälle oder Rückläufer können kurzfristige Engpässe erzeugen.
- Mehraufwand im Backoffice: Klärungen mit Bank/PayPal und Kundenkommunikation kosten Zeit.
- Erhöhtes Angriffsrisiko: Wiederverwendete Passwörter begünstigen Kontoübernahmen.
Sofort: Zugangsdaten ändern & MFA aktivieren
Handlungspflicht für Unternehmen: Weisen Sie alle Mitarbeitenden mit PayPal-Zugang an, sofort das Passwort zu ändern und Zwei-Faktor-Authentifizierung (MFA) zu aktivieren. Prüfen Sie außerdem, ob identische Passwörter bei anderen Diensten im Einsatz sind – falls ja, dort ebenfalls umgehend ändern. Nutzen Sie einen Passwortmanager und setzen Sie unternehmensweit eine Passwort-Policy durch.
Resilienz erhöhen: Zahlungswege diversifizieren
- Alternativen parallel betreiben: SEPA-Überweisung/Lastschrift (direkt), Kreditkarte, Rechnung, ggf. Sofort-Zahlung – nicht nur PayPal.
- Fallback definieren: Wenn PayPal ausfällt, automatisch alternative Zahlart anbieten (Shop/ERP entsprechend konfigurieren).
- Monitoring: Offene Posten & Fehlbuchungen tagesaktuell prüfen; klare Eskalationspfade festlegen.
Checkliste (kurz & praxisnah)
- Passwortwechsel & MFA für alle PayPal-Logins (heute).
- Passwort-Wiederverwendung im Unternehmen identifizieren & beenden.
- Mehrere Zahlarten aktiv & testet live halten; Fallbacks dokumentieren.
- Kundenhinweis vorbereiten: „Bei Problemen bieten wir alternative Zahlarten an.“
- Logs/Abgleiche der letzten 14 Tage prüfen; Fehlbuchungen sofort klären.
FAQ (für Ihre Buchhaltung & den Support)
Wurde mein PayPal abgelehnt – was nun?
Ablehnungen können bankseitig erfolgen; Gründe werden PayPal nicht immer mitgeteilt. Prüfen Sie Deckung, Karten-/Kontostatus und versuchen Sie ggf. eine alternative Zahlart.
Ist PayPal wieder stabil?
PayPal und Verbände melden Normalisierung; Institute hatten zwischenzeitlich blockiert. Beobachten Sie die Lage und halten Sie Alternativen bereit.
Müssen wir unsere Kunden informieren?
Ja – kurze, proaktive Info im Shop/Checkout und in laufenden Vorgängen („Bei Problemen alternative Zahlart wählen“) reduziert Rückfragen.
Unser Fazit
Keine Schönfärberei: Ein einziger Zahlungsanbieter ist ein Single-Point-of-Failure. Kombiniert mit möglichen Leaks und Phishing wird’s schnell teuer. Handeln Sie heute: Passwörter ändern, MFA einschalten, Zahlarten diversifizieren. Dann bleiben Sie zahlungsfähig – auch beim nächsten Störfall.
Sie wollen das sauber umgesetzt haben?
Wir unterstützen bei Passwort-Policies, MFA-Rollout, Payment-Fallbacks und Monitoring – pragmatisch, schnell, KMU-tauglich.